Mit „Marianengraben“ startet eine neue Literaturverfilmung in den Kinos
Der Roman „Marianengraben“ hat unzählige Leser:innen berührt und tief bewegt. Die Geschichte von Paula und Helmut – zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – geht einem direkt ans Herz und hinterlässt bleibenden Eindruck. Jetzt können wir ihre ungewöhnliche Reise auch auf der großen Leinwand miterleben: Ab dem 07. November startet die Verfilmung von „Marianengraben“ in den Kinos!
Wie wurde die gefühlvolle Erzählung im Film umgesetzt? In diesem Beitrag verrate ich euch alles, was ihr über die Verfilmung und den Roman wissen müsst.
Der Roman „Marianengraben“ von Jasmin Schreiber
Der Marianengraben ist mit seinen 11.000 Metern die tiefste Stelle des Ozeans – ein faszinierender, aber zugleich unheimlicher Ort. In dieser gewaltigen Tiefe herrschen extrem lebensfeindliche Bedingungen: kein Licht, keine Pflanzen und nur ein paar zähe Tiefseebewohner wie Quallen und Tintenfische überleben den gewaltigen Druck, der dort unten bis zu tausend Mal höher ist als an der Erdoberfläche. Für uns Menschen ist der Marianengraben ein sicherer Tod – die Dunkelheit, der fehlende Sauerstoff und der gewaltige Druck machen ihn zu einem der bedrohlichsten Orte auf unserem Planeten.
Für Paula ist der Marianengraben nicht nur eine geografische Tiefsee, sondern ein Spiegel ihrer eigenen Trauer. Der Tod ihres kleinen Bruders zieht sie in einen emotionalen Abgrund, den sie als ihren persönlichen Meeresgraben erlebt. Immer wieder fühlt sie sich von dieser erdrückenden Traurigkeit erfasst, als ob unsichtbare Tintenfischarme sie in die Tiefe ziehen würden. Es scheint keinen Weg zurück an die Oberfläche zu geben, und der Marianengraben ihrer Trauer verschlingt sie.
Doch durch eine unerwartete Begegnung mit Helmut – einem griesgrämigen, aber entschlossenen alten Mann – beginnt Paula, ihren Weg zurückzufinden. Gemeinsam mit ihm unternimmt sie eine Reise, die es ihr ermöglicht, langsam aus ihrem eigenen, dunklen Graben aufzutauchen.
Titel: Marianengraben
Seiten: 256
Autorin: Jasmin Schreiber
In „Marianengraben“ dreht sich alles um die Themen Tod und Trauer – insbesondere, wie die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen uns komplett überwältigen kann. Doch der Roman geht weit darüber hinaus: Er zeigt uns durch den ungeplanten Roadtrip von Paula und Helmut, wie Nähe, Freundschaft und echte Kommunikation uns helfen können, Schicksalsschläge zu verarbeiten und wieder ins Leben zurückzufinden. Die gelungene Mischung aus tiefgründiger Traurigkeit und humorvollen Momenten, die vor allem durch Helmuts trockenen Sarkasmus getragen werden, macht „Marianengraben“ zu einem berührenden und inspirierenden Werk. Es ermutigt die Leser:innen, durch die Auseinandersetzung mit Verlust ein Stück weit zu sich selbst zu finden.
Die Verfilmung: „Marianengraben“ auf der großen Leinwand
Mit der Verfilmung von „Marianengraben“ gibt Drehbuchautorin Eileen Byrne ihr Debüt als Spielfilmregisseurin und bringt die bewegende Geschichte von Paula und Helmut auf die Leinwand. Zusammen mit Edgar Selge und Luna Wedler erweckt sie die Charaktere aus Jasmin Schreibers Roman eindrucksvoll zum Leben. Schon nach wenigen Minuten befindet man sich als Zuschauer:in im Wohnmobil von Helmut und begleitet das ungleiche Duo auf ihrer Reise nach Südtirol. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarsteller:innen ist sofort spürbar – ihre widersprüchliche Beziehung, die von Sturheit und einer unausgesprochenen Abhängigkeit geprägt ist, wird brillant verkörpert.
Besonders die malerische Kulisse der Berge sticht in der Verfilmung von „Marianengraben“ hervor. Im Gegensatz zum düsteren Meeresgraben oder dem See, in dem Paulas Bruder Tim ums Leben kam, strahlen die grünen und braunen Töne der Wälder eine behagliche Ruhe aus. Diese Szenerie bietet nicht nur einen visuellen Kontrast, sondern dient auch als symbolischer Ort der Veränderung – hier lassen Paula und Helmut ihre Sturheit hinter sich und beginnen, sich gegenseitig neu zu schätzen.
Auch wenn der Marianengraben im Film selbst nicht sichtbar ist, ist seine bedrückende Präsenz stets spürbar: Ein leises Rauschen und Gluckern begleitet Paula und die Zuschauer:innen während der ganzen Handlung und erinnert immer wieder an die düstere Tiefe, die sie hinabzuziehen scheint. Dieses unsichtbare Gewicht zieht die Stimmung nach unten und verstärkt das Gefühl der Beklemmung, das Paula durch ihre Trauer erlebt. Die Geräusche sind wie stumme Schatten, die alles um sie herum in den Hintergrund rücken, während sie Schritt für Schritt lernt, sich langsam aus den Tiefen des Marianengrabens zu befreien.
Warum „Marianengraben“ perfekt für den Herbst ist
Der Herbst erinnert uns jedes Jahr an die Vergänglichkeit: Die Bäume verlieren ihre Blätter, die Tage werden kürzer und die Natur zieht sich in die Winterruhe zurück, bevor im Frühling neues Leben erwacht. Genau in diese Zeit fällt der Kinostart von „Marianengraben“ im November – und das könnte kaum passender sein. Die Trauer, die Paula und Helmut am Grund des Marianengrabens empfinden, ist so düster und schwer wie die Herbsttage selbst. Wie die Natur, müssen auch sie die Kälte und Dunkelheit überwinden, um irgendwann wieder in ihren Alltag zurückzufinden.
Was gibt es Schöneres, als an einem verregneten Herbsttag ins Kino zu gehen und sich in die gemütlichen Sitze fallen zu lassen, während der Duft von frisch gepopptem Popcorn die Luft erfüllt? 🍿 Der Herbst bringt nicht nur kühle Temperaturen und neblige Tage mit sich, sondern auch die perfekte Stimmung, um sich in dunkle, emotionale Geschichten zu vertiefen. „Marianengraben“, sowohl der Roman als auch die Verfilmung, bietet genau diese Tiefgründigkeit. Die melancholische Atmosphäre der Jahreszeit passt perfekt zu den emotionalen Abgründen, die Paula und Helmut durchleben. Ein Kinoabend in dieser herbstlichen Kulisse sorgt dafür, dass man sich nicht nur auf die Geschichte einlässt, sondern sich auch emotional berührt fühlt – da bleibt sicher kein Auge trocken!
Wie wird der Bestseller „Marianengraben“ im neuen Kinofilm zum Leben erweckt?